Generation A – Jungen Menschen Entscheidungen erleichtern

BAYREUTH. Können junge Menschen überhaupt selbst für sich entscheiden – und gut für sich entscheiden? Natürlich, sagt Prof. Johannes Siebert, und hat eine Aufgabe für die Zuhörer: Ein Jugendlicher möchte am Wochenende mit seinen Freunden Computer spielen. „Durchzocken“, nennen es die jungen Leute. Allerdings hat er im vergangenen Jahr nicht die beste schulische Leistung gezeigt – und gerade nach dem Zock-Wochenende läuft eine wichtige Prüfung in Mathematik. Als Eltern erlauben oder nicht? Die Zuhörer sagen eindeutig nein. Was passiert in einer Familie? Die Eltern sagen, wenn Du versprichst, bis zum Zock-Wochenende jeden Tag mindestens zwei Stunden zu pauken, dann erlauben wir es. Aber wer trifft dann die Entscheidung? „Die Eltern“, sagt Siebert. Doch es gebe einen Weg für den jungen Menschen, selbst Kontrolle über die Entscheidung zu bekommen. Er kann selber vorschlagen, bis zum Donnerstag vor dem Zock- Wochenende zu lernen – und sich dann von seinen Eltern abhören zu lassen. Beherrscht er den Stoff, kann er zocken. Wenn nicht – fällt das Zocken aus.

Johannes Siebert arbeitet am Management Center Innsbruck und ist Privatdozent an der Universität Bayreuth. Er berät das Pentagon und ist Kolumnist für das Magazin „Focus“. An der Bayreuther Uni ist er federführend beim Forschungsprojekt „Klug entscheiden!“. Sich klug zu entscheiden, sagt er, könne das Leben verändern. Deshalb will er die Entscheidungskompetenz von jungen Menschen stärken. Vereinfacht gesagt: Wenn junge Menschen gute Entscheidungen treffen können, können sie auch bessere Entscheidungen bei ihrer Ausbildung treffen. Das führe zu weniger Abbruch von Ausbildungen, Jugendliche scheitern weniger – und werden glücklicher.

Weniger Handlungsoptionen gewünscht

Klingt einfach und ist einfacher als gedacht. Das Projekt wird schon in vielen Schulen umgesetzt, in Kulmbach gibt es bald zwei „Leuchtturm-Schulen“. Schüler brechen komplexe Entscheidungen in kleine Teilschritte herunter. Problem: Die Kids würden „bombardiert“ mit Han lungsoptionen – etwa Zehntausende von Studienmöglichkeiten. „Aber wenn die Kompetenz fehlt“, mahnt Siebert, „gehen die ganzen Angebote ins Leere.“ Das Prinzip ist wie beim Online-Schuhhändler Zalando: Je mehr Kriterien man angibt, desto geringer die Auswahl. Bis der richtige Schuh rauskommt……

Den vollständigen, exzellenten Beitrag von Chefreporter Otto Lapp vom Nordbayerichen Kurier finden Sie hier: https://www.kurier.de/inhalt.generation-a-lost-am-handy-oder-was.210c70c8-81d9-4def-a5a3-b36ea31fb743.html