Autor: admin

  • Das Glück der klugen Entscheidung

    Das Glück der klugen Entscheidung

    Die wenigsten Menschen haben gelernt, wie man gute Entscheidungen trifft. Dabei macht die Fähigkeit, ganz bewusst optimale Entscheidungen zu finden, zufriedener im Leben. Im Standard erläutere ich, wie Menschen trainieren können, bessere Entscheidungen zu treffen, und in der Folge zufriedener mit ihrem Leben zu sein.

    Selbstbestimmt zu sein heißt, ständig eigene Entscheidungen zu treffen. Bekanntlich sind das aber nicht immer die richtigen. Nachher ist man meistens schlauer, aber dann auch häufig frustrierter, weil nicht das eingetreten ist, was eigentlich geplant war. Diesen Zusammenhang hat Johannes Siebert vom Management Center Innsbruck (MCI) mit seinem Team in mehreren empirischen Studien belegt: „Wir haben in einem Strukturgleichungsmodell gezeigt, dass, wer höhere proaktive kognitive Fähigkeiten für Entscheidungen hat, in der Folge zufriedener mit seinem Leben ist“, berichtet Siebert. Solche für kluge Entscheidungen im Privatleben oder in der Arbeitswelt notwendigen Fähigkeiten lassen sich durch entsprechende Schulungen verbessern….

    Den vollständigen Artikel von Johannes Lau finden Sie hier.

    Referenzen

    Siebert, Johannes U., Becker, Maxi; Oeser, Nadine. “Making the right career choice: A new educational tool to train decision-making proactivity in high school students” (Decision Sciences Journal for Innovative Education), https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/dsji.12280

    Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard, Rolf, Philipp. “Effects of decision training on individuals’ decision-making proactivity”, European Journal of Operational Research, 294 (1) 2021, 264-282 https://doi.org/10.1016/j.ejor.2021.01.010

    Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard, Rolf, Philipp. “Effects of Proactive Decision Making on Life Satisfaction”, European Journal of Operational Research, 280(1) 2020, 1171-1187,  doi.org/10.1016/j.ejor.2019.08.0111

    Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard. “Developing and Validating the Multidimensional Proactive Decision-Making Scale”. Special Issue „Behavioral Operations Research“ in European Journal of Operational Research, 249(3) 2016, 864-877.dx.doi.org/10.1016/j.ejor.2015.06.066

  • Wie man die besseren Lebensentscheidungen fällt

    Wie man die besseren Lebensentscheidungen fällt

    Kann man lernen, Entscheidungen so zu treffen, dass sie Entwicklungen im Privaten oder in Unternehmen langfristig positiv beeinflussen? Nur wenn die Charaktereigenschaften stimmen, sagt die Forschung.

    „Ein Großteil der Unternehmen trifft extrem schlechte Entscheidungen, weil sie nicht in der Lage sind, ihre Ziele zu identifizieren“, erklärt Johannes Siebert vom Management Center Innsbruck (MCI). Nur wenn Ziele und Werte des Unternehmens definiert würden, können sie auch systematisch verfolgt werden. Geschieht dies nicht, regiert das Festhalten am Status quo, anstatt Veränderungen proaktiv einzuleiten. Sich richtig zu entscheiden, ist laut Siebert, auch die Grundlage für unternehmerischen Erfolg….

    Artikel Der Presse erläutere ich, wie Menschen Entscheidungen treffen und in der Folge zufriedener mit ihrem Leben sein können. Folgen Sie einfach diesem Link.

    Quellen

    Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard, Rolf, Philipp. “Effects of decision training on individuals’ decision-making proactivity”, European Journal of Operational Research, 294 (1) 2021, 264-282 https://doi.org/10.1016/j.ejor.2021.01.010

    Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard, Rolf, Philipp. “Effects of Proactive Decision Making on Life Satisfaction”, European Journal of Operational Research, 280(1) 2020, 1171-1187,  doi.org/10.1016/j.ejor.2019.08.0111

    Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard. “Developing and Validating the Multidimensional Proactive Decision-Making Scale”. Special Issue „Behavioral Operations Research“ in European Journal of Operational Research, 249(3) 2016, 864-877.dx.doi.org/10.1016/j.ejor.2015.06.066

  • Effects of Decision Training On Individuals’ Decision-Making Proactivity

    Effects of Decision Training On Individuals’ Decision-Making Proactivity

    Die Entscheidungswissenschaften sind sich über die theoretische Relevanz des Entscheidungstrainings einig. Aus empirischer Sicht gibt es jedoch nur wenige Studien, die seine Wirksamkeit oder seinen praktischen Nutzen untersuchen, und noch weniger Studien, die sich mit den Auswirkungen von Entscheidungstraining auf die systematische Strukturierung von Problemen befassen. Diese Aufgabe wird jedoch weithin als die wichtigste in Entscheidungsprozessen angesehen, und aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die effektive Strukturierung von Problemen und die Generierung von Alternativen – wie im Konzept der proaktiven Entscheidungsfindung dargestellt – die Zufriedenheit mit der Entscheidung sowie die Lebenszufriedenheit im Allgemeinen erhöht.

    In diesem Beitrag werden die Auswirkungen eines Entscheidungstrainings auf zwei Facetten der proaktiven Entscheidungsfindung – kognitive Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale – sowie auf die Zufriedenheit mit Entscheidungen empirisch untersucht. In quasi-experimentellen Feldstudien, die auf drei verschiedenen Entscheidungskursen und zwei Kontrollgruppen basieren, analysieren wir Längsschnittdaten von 1.013 Entscheidungsträgern/Analysten mit unterschiedlichen Erfahrungsniveaus. Die Ergebnisse zeigen positive Trainingseffekte auf proaktive kognitive Fähigkeiten und Entscheidungszufriedenheit, aber wir finden keinen Effekt auf proaktive Persönlichkeitsmerkmale und meist nicht-signifikante Interaktionen zwischen Training und Erfahrung. Diese Ergebnisse deuten auf die praktische Relevanz von Entscheidungstraining als Mittel zur Förderung effektiver Entscheidungsfindung auch bei erfahreneren Entscheidungsträgern hin.

    Die hier vorgestellten Ergebnisse können für Wissenschaftler aus dem Bereich Operations Research hilfreich sein, die sich für eine spezifische Schulung proaktiver kognitiver Fähigkeiten in Kursen zur Entscheidungsqualität und/oder Entscheidungstheorie einsetzen und in solchen Kursen auch die proaktive Entscheidungsfindung und die Entscheidungszufriedenheit der Teilnehmer steigern wollen. Unsere Ergebnisse sollten auch zu positiveren Entscheidungsergebnissen beitragen.

    Veröffentlichung Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard, Rolf, Philipp. “Effects of decision training on individuals’ decision-making proactivity”, European Journal of Operational Research, 294 (1) 2021, 264-282, https://doi.org/10.1016/j.ejor.2021.01.010

  • Entwicklung und Validierung einer mehrdimensionalen Skala für Proaktives Entscheiden

    Entwicklung und Validierung einer mehrdimensionalen Skala für Proaktives Entscheiden

    Die Fähigkeit, Alternativen systematisch zu entwickeln, ist auch eine der sechs Dimensionen des Konstrukts „Proaktives Entscheiden“, das ich mit Kollege Kunz (Universität zu Köln) entwickelt habe. Im explorativen Stadium haben wir mit SPSS das Konstrukt theoretisch hergeleitet, konzeptualisiert und durch reliable und valide Items operationalisiert. Im konfirmatorischen Stadium haben wir unsere Skala quantitativ-empirisch getestet und validiert. Insgesamt konnten wir mit der Skala erstaunliche 48,3% der Varianz der Entscheidungszufriedenheit erklären.

    In einem Folgeartikel zeigen wir, dass proaktives Entscheiden erlernbar ist, und erklären mithilfe eines Strukturgleichungsmodells über 35% der Lebenszufriedenheit. In einer weiteren Arbeit zeigen wir, dass durch unterschiedliche Vorlesungsformate proaktives Entscheiden trainierbar ist (Siebert et al. 2021). Wer lernt, proaktiv in Entscheidungssituationen zu agieren, ist somit zufriedener mit seinem Leben. Daraus lässt sich sehr eindrucksvoll ein zentraler Kompetenzerwerb für Studierende begründen.

    Siebert, Johannes; Kunz, Reinhard. “Developing and Validating the Multidimensional Proactive Decision-Making Scale”. Sonderheft „Behavioral Operations Research“ der Zeitschrift European Journal of Operational Research, 249(3) 2016, 864-877

    Siebert, Johannes; Kunz, Reinhard, Rolf, Philipp. “Effects of Proactive Decision Making on Life Satisfaction” (European Journal of Operational Research, in press. https://doi.org/10.1016/j.ejor.2019.08.011)

    Siebert, Johannes; Kunz, Reinhard, Rolf, Philipp. “Effects of Proactive Decision Making on Life Satisfaction” (European Journal of Operational Research, in press. https://doi.org/10.1016/j.ejor.2019.08.011 )

  • Klug entscheiden lernen: Studien zeigen Einfluss von Schulungen auf das Entscheidungsverhalten

    Klug entscheiden lernen: Studien zeigen Einfluss von Schulungen auf das Entscheidungsverhalten

    Veröffentlichungen

    Johannes Ulrich Siebert, Reinhard E. Kunz, Philipp Rolf. Effects of decision training on individuals’ decision-making proactivity. European Journal of Operational Research (2021), DOI: https://doi.org/10.1016/j.ejor.2021.01.010

    Johannes Ulrich Siebert, Reinhard E. Kunz, Philipp Rolf: Effects of proactive decision making on life satisfaction. European Journal of Operational Research (2020), 280, 1171-1187. DOI: https://doi.org/10.1016/j.ejor.2019.08.011 

    Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 020/2021 vom 15.02.2021

    Wer in wichtigen privaten und beruflichen Fragen kluge Entscheidungen trifft, erhöht die Chancen auf größere Lebenszufriedenheit. Die dafür erforderlichen kognitiven Fähigkeiten lassen sich durch Schulungen signifikant steigern. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Bayreuth in aktuellen empirischen Studien, die im „European Journal of Operational Research“ erschienen sind. Mehrwöchige Kurse mit Teilnehmer*innen verschiedener Alters- und Berufsgruppen stärkten nachweislich deren Fähigkeit, in schwierigen Entscheidungssituationen eine gut überlegte Wahl zu treffen.

    Sind die kognitiven Fähigkeiten, die ein proaktives kluges Entscheidungsverhalten stärken, zu schwach ausgeprägt, kommt es zu Fehlentscheidungen, genauer: zur Wahl suboptimaler Handlungsoptionen. Nicht selten werden dadurch die Lebensqualität und die Lebenszufriedenheit dauerhaft beeinträchtigt. Schulungen, die sowohl die Vermittlung von Grundlagenwissen als auch praktische Übungen einschließen, können jedoch das Entscheidungsverhalten deutlich verbessern – und zwar genau dadurch, dass sie kognitive Fähigkeiten stärken. Dazu zählen vor allem die Fähigkeiten, Entscheidungssituationen vorausschauend und proaktiv anzugehen, Klarheit über eigene Ziele zu gewinnen, erfolgversprechende Optionen zu identifizieren und durch kluges Abwägen eine bestmögliche Wahl zu treffen. Dies hat ein Forschungsteam der Universität Bayreuth in mehrjährigen Untersuchungen herausgefunden. Daran beteiligt waren PD Dr. Johannes Siebert, Philipp Rolf sowie der ehemalige Juniorprofessor Dr. Reinhard Kunz, der jetzt eine Professur an der Universität zu Köln innehat.

    Schulungsveranstaltungen können allerdings nicht die Charaktereigenschaften verändern, die – neben den kognitiven Fähigkeiten – ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten haben. „Langfristig wirksame Dispositionen, wie etwa das Streben nach Selbstoptimierung oder eine initiativfreudige Einstellung zum Leben, können sich offensichtlich nicht innerhalb weniger Wochen oder Monate aufgrund von Schulungen herausbilden“, erklärt Siebert, der sich in Bayreuth habilitiert hat und derzeit am Management Center Innsbruck forscht und unterrichtet.

    In einer Vorgängerstudie haben die Bayreuther Wissenschaftler nachweisen können, dass kluges proaktives Entscheidungsverhalten die Lebenszufriedenheit erheblich fördern kann. Entscheidend ist dabei nicht allein die Fähigkeit, vorgegebene Handlungsoptionen umsichtig zu bewerten und gegeneinander abzuwägen, sondern auch die Fähigkeit, selbständig weitere Optionen zu entdecken oder sogar neu zu schaffen. „Unsere Studien zeigen deutlich: Wie sehr wir mit unserem Leben zufrieden sind, hängt keineswegs nur von Gegebenheiten ab, denen wir ausgeliefert sind, ohne sie beeinflussen zu können. Ein proaktives Entscheidungsverhalten hilft uns dabei, neue und bessere Handlungsoptionen zu erschließen und dadurch die eigene Lebensqualität zu stärken. Weil wir die dafür nötigen Fähigkeiten gezielt trainieren können, liegt es auch in unserer Hand, ob wir uns zu zufriedenen Menschen entwickeln“, sagt Philipp Rolf, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft und Industriebetriebslehre der Universität Bayreuth.

    Die neuen Erkenntnisse über die Stärkung der für gute Entscheidungen wichtigen kognitiven Eigenschaften sind aus der wissenschaftlichen Begleitung und Auswertung von drei mehrwöchigen Veranstaltungen hervorgegangen: Ein Online-Kurs zur Qualität von Entscheidungen wurde in Zusammenarbeit mit einer renommierten US-amerikanischen Universität durchgeführt, eine Vorlesung zur Entscheidungstheorie fand an einer Technischen Universität in Deutschland statt, Lehrveranstaltungen am Management Center Innsbruck in Österreich legten einen Schwerpunkt auf die systematische Strukturierung und Lösen von Entscheidungssituationen. Die insgesamt mehr als 1.000 Teilnehmer*innen gehörten unterschiedlichen Alters- und Berufsgruppen an und bildeten so ein breites gesellschaftliches Spektrum ab. „Alle drei Kurse haben die Fähigkeit der Teilnehmenden, durch proaktives und kluges Überlegen zu richtigen Entscheidungen zu gelangen, nachweislich gestärkt – und zwar unabhängig von ihrer Alters- und Geschlechtszugehörigkeit oder ihrer beruflichen Tätigkeit“, sagt Siebert.

    „KLUG entscheiden!“: Ein Schulprojekt in Oberfranken

    Die Ergebnisse der beiden Studien werden auch in das Schulprojekt „KLUG entscheiden!“ einfließen, das vor drei Jahren in Oberfranken und der Oberpfalz gestartet ist. Zahlreiche Schüler*innen wurden in Workshops bereits mit Erfolg dazu angeleitet, nach dem Schulabschluss eine gut begründete und weitsichtige Entscheidung für eine Ausbildung oder für ein Studium zu treffen. Darüber hinaus werden Lehrkräfte mit Grundlagen der Entscheidungstheorie vertraut gemacht und darin ausgebildet, die im Projekt erarbeiteten Inhalte in ihren Unterricht zu integrieren. Das Projekt befasst sich zugleich mit der Frage, wie Schulen ein solches Entscheidungsverhalten fördern können. „Erste Ergebnisse zeigen, dass auch Schülerinnen und Schüler ihre Entscheidungsfähigkeiten trainieren können und in der Folge ihre Berufswahlentscheidungen selbstbewusster angehen. Hieraus ergeben sich sehr interessante neue Ansatzpunkte für die Förderung junger Menschen“, resümiert Siebert. Das Projekt wird von der Rainer Markgraf Stiftung, der Adalbert-Raps-Stiftung und der Oberfrankenstiftung finanziell unterstützt und bis Ende 2021 in Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth fortgesetzt.


  • Verbesserung der Entscheidungskompetenz von Schülerinnen und Schülern

    Verbesserung der Entscheidungskompetenz von Schülerinnen und Schülern

    Die erste Entscheidung viele junge Menschen ist die, „was mache ich nach der Schule?“ Zumeist werden allenfalls unterschiedliche Möglichkeiten vorgestellt. Häufig wählen junge Menschen dann eine von den offensichtlichen oder von anderen Personen vorgeschlagenen Alternativen, ohne sich intensiver damit auseinanderzusetzen, was sie persönlich eigentlich wollen und was ihre Ziele sind. So hört man häufig von Jugendlichen: „Meine Mutter ist Ärztin, also studiere ich Medizin“, oder „Mein Vater ist Unternehmer. Ich studiere BWL“, oder aber auch „Meine Eltern haben nicht studiert. Ich soll auf keinen Fall den gleichen Fehler machen“. Grundsätzlich mögen diese Entscheidungen objektiv gesehen „vernünftig“ erscheinen; im Einzelfall ist es jedoch dringend notwendig, die Interessen, Wünsche und Voraussetzungen jedes/r Einzelnen individuell zu berücksichtigen.

    Vor der Wahl des Studienfaches sollte sich jeder die zentrale Frage stellen, ob Ausbildung oder Studium besser zu den Zielen und Wünschen eines jungen Menschen passen. Diese wird heute allerdings häufig komplett außen vorgelassen. In der Folge dessen und aufgrund von schlechten Vorabwägungen bei der Karriereentscheidung brachen im Jahr 2015 28 Prozent aller Bachelorstudierenden ihr Studium ab und 25 Prozent der Ausbildungsverträge wurden vorzeitig gekündigt. Neben ökonomischen Folgen wie etwa erhöhten Ausbildungskosten oder Fachkräftemangel kommt es auch zu teilweise erheblichen individuellen Folgen, da der Abbruch eines Ausbildungswegs oft als schweres Scheitern angesehen wird.

    In einem großen Forschungsprojekt in Nordbayern untersuchen wir, wie jungen Menschen am besten in Entscheidungskompetenz trainiert werden können, damit sie gut gerüstet sind, die Entscheidungen, die ihr Leben maßgeblich beeinflussen, besser und proaktiver treffen können. (www.KLUGentscheiden.de)

  • Defining and Aligning Supply Chain Objectives Before, During, and After the COVID-19 Pandemic

    Defining and Aligning Supply Chain Objectives Before, During, and After the COVID-19 Pandemic

    Um die COVID-19-Pandemie zu bewältigen, stehen viele Unternehmen vor zahlreichen strategischen Entscheidungen, die für ihre Zukunft von größter Bedeutung sind. Sich seiner Ziele bewusst zu sein, ist eine Voraussetzung für eine solide Entscheidungsfindung. Entscheidungsträger und Politiker sind sich jedoch oft ihrer Ziele nicht bewusst, wenn sie in „normalen“ Zeiten vor wichtigen Entscheidungen stehen. Darüber hinaus müssen in Krisenzeiten wie derCOVID-19-Pandemie spezifische Ziele festgelegt werden.

    In diesem Artikel geben wir Managern einen Leitfaden an die Hand, der Folgendes veranschaulicht. (i) Wie lassen sich Unternehmensziele ermitteln? (ii) Wie können sie diese innerhalb ihrer Lieferketten und mit den Zielen der politischen Entscheidungsträger in Einklang bringen? (iii) Wie können die Ziele während und nach der COVID-19-Pandemie angepasst werden? Darüber hinaus schlagen wir umfassende Sätze relevanter Ziele vor und schlagen einen iterativen Prozess zur Definition, Abstimmung und Anpassung von Zielen vor.

    Die Studie kann Praktikern aus der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung bei der Entscheidungsfindung und bei politischen Maßnahmen helfen. Forscher können sich von den skizzierten Standpunkten zu Entscheidungsprozessen und den angesprochenen Perspektiven für die künftige Forschung inspirieren lassen.

  • Priorisierungsmodell für die frühe Entwicklungspipeline zur Ermöglichung eines ganzheitlichen Portfoliomanagements für ein pharmazeutisches Unternehmen

    Priorisierungsmodell für die frühe Entwicklungspipeline zur Ermöglichung eines ganzheitlichen Portfoliomanagements für ein pharmazeutisches Unternehmen

    Der Kunde suchte nach einer Methode zur Bewertung von Projekten in der frühen Entwicklungsphase, die eine ganzheitliche Betrachtung des Portfolios und konsistente Abwägungen ermöglichen sollte. Die Lösung war eine Multi-Attributive-Priorisierungsmethodik, die ein ganzheitliches Portfoliomanagement und eine wertorientierte Entscheidungsfindung ermöglicht. Die innovative Methodik nutzt die multiattributive Nutzentheorie und wertorientiertes Denken im Rahmen der Entscheidungsqualität, um eine konsistente Bewertung verschiedener Projekte im Frühstadium innerhalb einer heterogenen Reihe von Krankheitsbereichen zu ermöglichen und dadurch Kompromisse auf der Grundlage vereinbarter Entscheidungskriterien zu erzielen.

    Wir begannen das Projekt mit einem Brainstorming und Interviews mit den wichtigsten Interessengruppen, um den geeigneten Rahmen zu definieren, d. h. den Zweck, den Umfang und die Perspektive, die der Entscheidungsqualität entsprechen. Außerdem forderten wir die Entscheidungsträger in Interviews auf, ihre Ziele zu benennen. In Anlehnung an das wertorientierte Denken erstellten wir eine Zielhierarchie als Mittel-Zweck-Netzwerk. Mit Hilfe dieses Netzwerks und der wissenschaftlichen Expertise der Kundenteams entwickelten wir aussagekräftige Skalen, um die grundlegenden Ziele der Entscheidungsträger zu operationalisieren. Mit den Entscheidungsträgern führten wir Abwägungsgespräche unter Verwendung der www.entscheidungsnavi.de. Wir erstellten ein Bewertungsmodell, das auf einer Struktur basierte, die die grundlegenden Ziele und ihre Kompromisse unter Verwendung der Theorie des Mehr-Attribut-Nutzens bewertete. Durch die Bewertung einer Reihe von Pilotprojekten mit einer Expertengruppe des Kunden stellten wir die Robustheit der Methodik in Frage. Mit der Unterstützung des Unternehmens bewerteten wir das gesamte Projektportfolio anhand dieser neuen Methode. Wir analysierten das Portfolio und ermittelten die Hauptauswirkungen der Entscheidung – den Innovationsgrad des Portfolios. Wir förderten entscheidungsorientierte Diskussionen mit den Entscheidungsträgern, indem wir Diskussionen über wissenschaftliche Erwartungen von Diskussionen über strategische Präferenzen und Überzeugungen trennten. Am Ende dieses Gruppenentscheidungsprozesses trafen die Entscheidungsträger schließlich eine Portfolioentscheidung.

    Dieses Projekt erreichte das Finale des Practice Awards der Decision Analysis Society (INFORMS) im Jahre 2020.

  • Give yourself a nudge: Wie Sie sich selbst ‚anstupsen‘ können, um systematisch beruflich und privat bessere Entscheidungen zu treffen

    Give yourself a nudge: Wie Sie sich selbst ‚anstupsen‘ können, um systematisch beruflich und privat bessere Entscheidungen zu treffen

    Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 115/2020 vom 21. August 2020

    Entscheidungen sind die einzige Möglichkeit, aktiv auf das, was uns oder unserer Organisation wichtig ist, Einfluss zu nehmen. Alles andere ‚passiert‘. Daher ist es verwunderlich, dass Entscheidende viele Verbesserungspotenziale ungenutzt lassen. Im September-Stadtgespräch werden zahlreiche Tipps gegeben, wie wir systematisch bessere Entscheidungen treffen können und damit das erreichen, was uns wichtig ist. Darüber referiert Prof. (FH) PD Dr. habil. Johannes Siebert vom Management Center Innsbruck.

    • Thema:
      Give yourself a nudge: Wie Sie sich selbst ‚anstupsen‘ können, um systematisch beruflich und privat bessere Entscheidungen zu treffen
    • Referent:
      Prof. (FH) PD Dr. habil. Johannes Siebert, Management Center Innsbruck
    • Datum / Uhrzeit:
      Mittwoch, 2. September 2020, ab 18 Uhr

    Am Mittwoch, 2. September 2020, steht der Referent ab 19.00 Uhr für eine live-Diskussion via Zoom mit Zuschauerinnen und Zuschauern zur Verfügung: https://www.uni-bayreuth.de/de/campusleben/terminkalender/stadtgespraeche

    Zum Vortrag

    „Entscheidungen sind die einzige Möglichkeit, aktiv auf das, was Ihnen oder Ihrer Organisation wichtig ist, Einfluss zu nehmen. Alles andere passiert. Daher ist es verwunderlich, wie viele Verbesserungspotenziale Entscheidende ungenutzt lassen“, sagt der Referent des September-Stadtgesprächs, Prof. (FH) PD Dr. habil. Johannes Siebert vom Management Center Innsbruck. Eine Möglichkeit, dass Menschen bessere Entscheidungen treffen, so Siebert, läge darin, Menschen ‚anzustupsen‘ (engl. nudging). Richard Thaler hat für diesen Ansatz der Verhaltensökonomie 2017 den Wirtschaftsnobelpreis erhalten. Dabei setzten, so Siebert, sogenannte Entscheidungsarchitekten einen Rahmen, damit Menschen vermehrt Entscheidungen träfen, die für sie selber, aber auch für die Gemeinschaft gut seien, wobei die Wahlfreiheit gewährleistet bliebe. „Wenn beispielsweise in einer Cafeteria“, erläutert Siebert, „gesunde Lebensmittel direkt im Eingangsbereich ansprechend präsentiert werden, dann werden in der Regel mehr gesunde Lebensmittel konsumiert. Allerdings ist es nicht immer möglich, dass Sie ein Entscheidungsarchitekt ‚anstupst‘ oder Sie wollen das gar nicht. Im Vortrag zeige ich, wie Sie sich selbst ‚anstupsen‘ können, systematisch bessere Entscheidungen zu treffen, und wie Sie erreichen, was Ihnen wichtig ist. Dazu werde ich zahlreiche, einfach anwendbare Tipps geben, die bei konsequenter Beachtung dazu führen, dass Sie zufriedener mit Ihrem Leben sind.“

    Zum Referenten

    Prof. (FH) PD Dr. habil. Johannes Siebert hat an der Universität Bayreuth BWL studiert (2005 Abschluss als Diplomkaufmann), wurde hier 2010 auch promoviert (Thema ‚Multikriterielles Entscheiden‘) sowie 2015 habilitiert (Thema ‚Behavioral Operations Research and Decision Analysis‘). Seit August 2017 lehrt und forscht Siebert am Management Center Innsbruck in Österreich. Darüber hinaus ist er Privatdozent an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth.

    Der Bayreuther Alumnus gilt als einer der führenden Experten in Bereich ‚Behavioral Operations Research and Decision Making‘: In seinen Forschungen untersucht Siebert menschliches und organisationales Entscheidungsverhalten und entwickelt Methoden für Entscheidungsträger, von Einzelpersonen bis hin zu großen Organisationen, damit diese besser informierte Entscheidungen treffen. Seine Forschungsergebnisse werden in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht.

    Siebert verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung in der angewandten Entscheidungsforschung. Er hat Forschungs- und Beratungsprojekte für nationale und internationale Auftraggeber aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bearbeitet und geleitet. Beispielsweise hat er Entscheidungsträger im Pentagon (USA) und im kalifornischen Verkehrsministerium sowie Vorstände von großen deutschen Konzernen beraten. In dem Projekt‚ KLUGentscheiden‘ entwickeln er und sein Team Entscheidungstrainings und führen diese mit Schülerinnen und Schülern in Oberfranken und der Oberpfalz in Abschlussklassen durch. Kürzlich wurde der Wissenschaftler in das Beratungsgremium der renommierten ‚Alliance for Decision Education‘ rund um Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman aufgenommen. Prof. (FH) PD Dr. habil. Johannes Siebert wird mit seiner Expertise dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche lernen, abseits vom üblichen ‚Try and Error‘ bewusste und wohlüberlegte Entscheidungen treffen.


  • Methodische Reduktion des Perseveranzeffekts bei Fake News

    Methodische Reduktion des Perseveranzeffekts bei Fake News

    Das Projekt „PerFake“ beschäftigt sich mit der methodischen Reduktion des Perseveranzeffekts bei Fake News. Fake News wurden durch die US-Präsidentschaftswahlen 2016 und die Volksabstimmung zum Brexit zu einem globalen Phänomen, insbesondere dadurch, dass immer mehr Menschen soziale Medien unreflektiert als Quelle für Nachrichten heranziehen. Die Verbreitung von Fake News im Internet und deren Folgen werden im Europäischen Parlament intensiv diskutiert. Dennoch gibt es bislang keine Übereinkunft, wie der Einfluss von Fake News vermindert werden soll. Die Problematik von Fake News ist, dass, selbst wenn diese einwandfrei als solche identifiziert werden, immer noch „etwas hängen bleibt“, also die Meinung nachhaltig beeinflusst wird. Dieser Bias nennt sich Perseveranzeffekt“ und erklärt den großen Einfluss von Fake News auf die Meinungsbildung und auch das Entscheidungsverhalten vieler Menschen.

    Das Ziel des Projekts „PerFake“ ist es dazu beizutragen, diesen negativen Einfluss von Fake News zu minimieren. Die Forschungsfrage lautet daher: „Wie kann der Perseveranzeffekt im Zusammenhang von Fake News bestmöglich reduziert werden?“

    Um diese Forschungsfrage umfassend zu beantworten, werden Methoden zur Reduktion dieses Biases entwickelt und in zwei Fragebogen-basierten Experimenten mit vielen Teilnehmer/innen getestet und optimiert. Im ersten Experiment wird ein Thema gewählt, zu dem die Teilnehmer/innen sich noch keine Meinung gebildet haben. Das Experiment besteht aus drei Schritten. Die Teilnehmer/innen (1) werden mit Fake News konfrontiert und aufgefordert, sich eine Meinung zu bilden, (2) werden darüber informiert, dass es sich um Fake News handelte, und (3) wenden Methoden zur Reduktion des Biases an. In jedem Schritt wird die Stärke der Meinung gemessen, um zunächst den Bias festzustellen und anschließend die Effektivität dieser Methoden zur Reduktion dieses Bias zu analysieren. Im zweiten Experiment wird ein aktuelles Thema gewählt, in welchem die Teilnehmer/innen sich bereits eine Meinung gebildet haben, beispielsweise „Migration“ oder „EU-Austritt eines Staates“. Hierbei wird daher die Stärke der Meinung auch zu Beginn des Experiments gemessen.

    Auf Basis der Ergebnisse werden die Forschungsfrage beantwortet und Handlungsempfehlungen abgeleitet, wie der Perseveranzeffekt bestmöglich reduziert werden kann. Das Projekt begnügt sich im Gegensatz zu den bestehenden Arbeiten nicht damit, nur die Effektivität einzelner Methoden zu bestätigen, sondern vergleicht auch deren Effektivität und Effizienz. Darüber hinaus werden systematisch bessere Methoden entwickelt, beispielsweise durch die Erweiterung und Kombination bestehender Methoden. Dieser Ansatz stellt eine hohe Qualität der Ergebnisse und der daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen sicher. Das Projekt ist in hohem Maße interdisziplinär, da es Wissen aus unterschiedlichen Disziplinen wie etwa deskriptiver und präskriptiver Entscheidungstheorie, Behavioural Operations Research, Psychologie, Statistik und empirischer Forschung vereint.