Autor: admin

  • Can Novices Create Alternatives of The Same Quality as Experts?

    Can Novices Create Alternatives of The Same Quality as Experts?

    Veröffentlichung

    Siebert, Johannes U. “Can Novices Create Alternatives of the Same Quality as Experts?”, Decision Analysis (INFORMS) 2016, 13(4), 278-291, https://doi.org/10.1287/deca.2016.0339

    Die Qualität der Alternativen ist entscheidend, um gute Entscheidungen zu treffen. Der Prozess der Generierung qualitativ hochwertiger Alternativen kann verbessert werden, indem die Ziele der Entscheidungsträger als Anhaltspunkte verwendet werden.

    Dieser Beitrag untersucht empirisch die Auswirkungen und den Zusammenhang von Erfahrung und Zielvorgaben auf die Fähigkeit der Entscheidungsträger, Alternativen für eine wichtige Entscheidung zu entwickeln. Die Studie bestätigt mit hoher Signifikanz, dass sowohl Erfahrung als auch Zielvorgaben die Qualität von Alternativen verbessern. Wir können zeigen, dass alle Teilnehmer, unabhängig von ihrer Erfahrung, die Qualität ihrer Alternativen verbessern, wenn sie mit Zielen aufgefordert werden; d.h. die Beziehung zwischen der Aufforderung mit Zielen und der Qualität der Alternativen wird nicht durch Erfahrung moderiert. Im Gegensatz zum Sammeln von Erfahrung kann das Auffordern eines Teilnehmers mit Zielvorgaben sofort und ohne lange Lernphase genutzt werden und ist in der Lage, Erfahrung in bestimmten Entscheidungskontexten zu ersetzen.

    Darüber hinaus analysieren wir, wie sich die Aufforderung mit Zielvorgaben auf die Bildung von Alternativen auswirkt. Wir finden Hinweise darauf, dass der Zusammenhang zwischen der Vorgabe von Zielen und der Qualität der Alternativen teilweise durch die Anzahl der bei der Erstellung der Alternativen berücksichtigten Ziele vermittelt wird.

  • Identifikation der strategischen Ziele des Kalifornischen Verkehrsministeriums

    Identifikation der strategischen Ziele des Kalifornischen Verkehrsministeriums

    Das kalifornische Verkehrsministerium (California Department of Transportation) hat in einem Vierjahreszeitraum ein Budget in Höhe von ca. 10 Mrd. US$ für die Instandsetzung der Infrastruktur der Autobahnen und Autobahnbrücken in Kalifornien zur Verfügung. Dieses Budget reicht jedoch nicht dazu aus, alle beantragten Maßnahmen umzusetzen. Daher ist eine Auswahl an Maßnahmen, die durchgeführt werden sollen, zu treffen. Dies ist unter anderem schwierig, da beispielsweise die jeweiligen Vertreter der unterschiedlichen kalifornischen Distrikte möglichst viele Instandsetzungsmaßnahmen in ihrem eigenen Verwaltungsgebiet fordern, um die Infrastruktur in ihrem Distrikt zu verbessern, Arbeitsplätze zu schaffen und um letztlich wieder gewählt zu werden. Ähnliche Problematiken, beispielsweise bei der Vergabe von Mitteln zum Breitbandausbau, sind auch in Deutschland nur allzu gut bekannt. Zur transparenten Bewertung und folgerichtigen Auswahl bedarf es hierbei klarer und präziser Bewertungskriterien.



    Prof. Ralph Keeney und Prof. Johannes Siebert haben im Herbst 2014 das kalifornische Verkehrsministerium bei dieser Auswahlentscheidung unterstützt. Im ersten Schritt wurden Einzel- und Gruppeninterviews mit Entscheidungsträgern des kalifornischen Verkehrsministeriums geführt, um relevante Werte und Ziele zu identifizieren. Im zweiten Schritt wurden die Ziele strukturiert und dabei insbesondere die strategischen Ziele herausgearbeitet. Im dritten Schritt wurden die Ziele operationalisiert, also messbar gemacht. Auf Basis dieser Grundlage kann das kalifornische Verkehrsministerium alle Maßnahmen transparent und nachvollziehbar bewerten und eine passende Entscheidung über deren Auswahl treffen.

  • A Media-Specific Balanced Scorecard Based on Value-Focused Thinking

    A Media-Specific Balanced Scorecard Based on Value-Focused Thinking

    Veröffentlichung

    Kunz, Reinhard; Siebert, Johannes U.; Mütterlein, Joschka. „A Media-Specific Balanced Scorecard Based on Value-Focused Thinking“, Journal of Media Business Studies, 13(4), 2016, 257-275. http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/16522354.2016.1220114

    Zielsetzungen sind für das strategische Management von grundlegender Bedeutung. Es gibt zwar Untersuchungen über die Ziele von Medienunternehmen, aber wir wissen nur wenig über die Beziehungen zwischen ihnen. Um die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben, haben wir die Ziele eines Medienunternehmens mit Hilfe des wertorientierten Denkens untersucht und die Balanced Scorecard als Rahmen verwendet, um ihre Beziehungen aufzuzeigen.

    In Interviews mit 23 Managern und Mitarbeitern eines deutschen mittelständischen Lokalzeitungsunternehmens fanden wir 698 verschiedene Ziele und 1009 Beziehungen. Indem wir uns auf die wichtigsten Ziele konzentrierten, leiteten wir eine Balanced Scorecard mit 33 Zielen und 65 Beziehungen ab, die in sieben Perspektiven organisiert waren. Die Ergebnisse wurden dann in einer zweiten Fallstudie über eine tschechische nationale Mediengruppe validiert.

  • Combining Value‐Focused Thinking and Balanced Scorecard to Improve Decision‐Making in Strategic Management

    Combining Value‐Focused Thinking and Balanced Scorecard to Improve Decision‐Making in Strategic Management

    Veröffentlichung

    Kunz, Reinhard; Siebert, Johannes U.; Mütterlein. “Combining Value-Focused Thinking and Balanced Scorecard to Improve Decision-Making in Strategic Management”, Journal of Multi-Criteria Decision Analysis, September-December, 2016, 225-241DOI: 10.1002/mcda.1572

    Zielorientierung ist der Schlüssel zum strategischen Management. In diesem Bereich ist die Balanced Scorecard eines der am häufigsten verwendeten Managementinstrumente. Sie strukturiert die Hauptziele eines Unternehmens aus verschiedenen Blickwinkeln auf der Grundlage der Unternehmensstrategie und verwendet Leistungsindikatoren, um die Erreichung der Ziele und der Strategie zu messen. Die Methode, mit der sie erstellt wurde, ist jedoch theoretisch nicht fundiert. Value-focused Thinking ist eine Entscheidungsphilosophie, die perfekt zur Erstellung der Balanced Scorecard passt. Sie stellt Methoden und Techniken zur Identifizierung und Strukturierung von Zielen zur Verfügung, die geeignet sind, eine Scorecard systematisch aus einem Mittel-Weg-Netz abzuleiten. Allerdings ist ein solches Mittel-Weg-Netz oft zu komplex für den dauerhaften Einsatz im strategischen Management. Durch die Anpassung der Struktur des Netzes an das Layout der Balanced Scorecard dient die fundierte und übersichtliche Menge der abgeleiteten Ziele und ihrer Messgrößen als sinnvolle Grundlage für die Anwendung von Methoden der multikriteriellen Entscheidungsfindung in einer Organisation.


    Ziel dieser Arbeit war es, ein Verfahren zu skizzieren, das die Balanced Scorecard und das Value-focused Thinking zusammenführt, indem es die Stärken der beiden Konzepte bewahrt und ihre Schwächen eliminiert. Es wurde ein sechsstufiger Prozess theoretisch entwickelt und in einer Fallstudie empirisch angewandt. Dieser Prozess umfasste (1) die Identifizierung von Zielen; (2) die Strukturierung von Zielen; (3) die Charakterisierung von Zielclustern; (4) die Formulierung von Mission, Vision und Strategie; (5) die Gestaltung der Scorecard; und (6) die Überwachung und Anpassung an Veränderungen. Auf der Grundlage dieses Ansatzes wurde eine Management-Scorecard erstellt, die die Strategieentwicklung und -umsetzung ermöglicht, ein klares und umfassendes Mittel-Zweck-Netz darstellt und die wichtigsten Ziele eines Unternehmens und ihre Beziehungen durch Perspektiven visualisiert, die grob an die Balanced Scorecard angelehnt sind. Es dient als Grundlage für die Forschung zur Verallgemeinerung und zum Vergleich von Erkenntnissen über Ziele von Organisationen. Unser Vorgehen zeigt, wie wissenschaftliche Methoden wie Value-focused Thinking den Instrumenten der Praktiker wie der Balanced Scorecard zugute kommen können und wie Management-Tools die wissenschaftlichen Methoden ebenfalls verbessern können.

  • Entwicklung einer Balanced Scorecard mit Value-Focused Thinking am Beispiel eines Medienunternehmens

    Entwicklung einer Balanced Scorecard mit Value-Focused Thinking am Beispiel eines Medienunternehmens

    Veröffentlichung

    [1] Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard „Die Entwicklung einer Balanced Scorecard mit Value-focused Thinking am Beispiel eines Medienunternehmens“. Zeitschrift für erfolgsorientierte Unternehmenssteuerung, Heft 3, 2016, 210-215. DOI:  10.15358/0935-0381-2016-3-209

    [2] Kunz, Reinhard; Siebert, Johannes U.; Mütterlein, Joschka. “Combining Value-Focused Thinking and Balanced Scorecard to Improve Decision-Making in Strategic Management”. Journal of Multi-Criteria Decision Analysis, September-Dezember 2016, 225-241,DOI: 10.1002/mcda.1572

    [3] Kunz, Reinhard; Siebert, Johannes U.; Mütterlein, Joschka. „A Media-Specific Balanced Scorecard Based on Value-Focused Thinking“, Journal of Media Business Studies, 13(4), 2016, 257-275. http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/16522354.2016.1220114 10.15358/0935-0381-2016-3-209

    Seit vielen Jahren befindet sich die Medienbranche in einem durch die Digitalisierung der Gesellschaft ausgelösten Wandel. Viele bestehende Geschäftsmodelle werden zwangsläufig durch neue ersetzt. Um in einem solchen Umfeld langfristig erfolgreich agieren zu können, ist ein proaktives Entscheiden im Speziellen und ein proaktives Management im Allgemeinen erforderlich. Hierzu muss ein Unternehmen jedoch sehr genau seine Ziele kennen. Bei vielen Unternehmen in der Medienbranche, insbesondere bei kleinen und mittelständischen, ist dies häufig nicht der Fall. Diese werden zumeist von Inhabern geführt, die sich „auf ihren Bauch“ verlassen, und sehr genau zu wissen meinen, wohin sie ihr Unternehmen steuern müssen. Allerdings sind dadurch Ziele für Mitarbeiter häufig sehr intransparent. Wie sollen die Mitarbeiter jedoch gute Arbeit leisten, wenn ihnen gar nicht klar ist, was sie eigentlich erreichen sollen? In einer Branche, die sich im Wandel befindet, ist es ja keinesfalls ausreichend, einfach das zu machen, was schon immer gemacht wurde.

    In einem praxisorientierten Forschungsprojekt der Universität Bayreuth haben Prof. Siebert, Prof. Kunz und Herr Mütterlein für ein mittelständisches Unternehmen in der Medienbranche eine Balanced Scorecard auf Basis von Value-focused Thinking entwickelt. Im Zuge der Anwendung dieses weit verbreiteten Managementinstruments Balanced Scorecard liegt die besondere Herausforderung in einer umfassenden und systematischen Erfassung der relevanten Ziele und Zielbeziehungen. Jedoch gibt es nur wenige Manager, die Erfahrung mit der Erstellung und Interpretation der teilweise sehr differenzierten Mittel-Ziel-Netzwerke haben. Vor diesem Hintergrund wurde eine Vorgehensweise zur Entwicklung und Anpassung einer Balanced Scorecard unter Einsatz von Techniken zur Identifikation von Zielen und Zielbeziehungen mit Value-focused Thinking entwickelt. Nachfolgend findet sich eine kurze Beschreibung der sechs empfohlenen Schritte (siehe Siebert und Kunz 2016).

    • Im ersten Schritt erfolgt die Identifikation von Zielen und Zielbeziehungen durch Interviews mit den Entscheidungsträgern und weiteren Mitarbeitern in Schlüsselpositionen der Organisation. Hier kommen Techniken und Methoden des Value-focused Thinking, wie z. B. die Identifikation von Ketten von Zielen (Leitfrage: Warum ist das Ziel wichtig?), zum Einsatz.
    • Im zweiten Schritt erfolgt die Strukturierung der Ziele. Im Zuge dessen werden zunächst die von den Entscheidungsträgern artikulierten Ziele aggregiert, redundante Ziele eliminiert und die verbleibenden Ziele klassifiziert. Anschließend wird ein differenziertes Mittel-Zweck-Netzwerk unter Berücksichtigung von Strukturierungstechniken des Value-focused Thinking erstellt.
    • In einem dritten Schritt werden Zielcluster identifiziert, die sich dadurch auszeichnen, dass die Ziele eines Clusters mehr Beziehungen untereinander als zu Zielen anderer Cluster aufweisen.
    • Im vierten Schritt dienen die wichtigsten Ziele der einzelnen Cluster als Grundlage zur Formulierung der Mission, Vision und der Strategie des Unternehmens.
    • Im fünften Schritt erfolgt das Design der Balanced Scorecard. Hierzu werden einzelne oder mehrere Cluster als Perspektive einer Balanced Scorecard interpretiert. Darüber hinaus werden die jeweiligen Ziele identifiziert und Zielbeziehungen modelliert. Um den Erfolg des Unternehmens messbar zu machen, werden die Ziele mithilfe geeigneter Kennzahlen operationalisiert. Damit ist die erstmalige Erstellung einer Balanced Scorecard abgeschlossen.
    • In einem sechsten Schritt wird die Balanced Scorecard überwacht und, wenn nötig, an Veränderungen der Unternehmensumwelt oder des Unternehmens angepasst. Dabei könnten beispielsweise einzelne Ziele in der Balanced Scorecard durch andere Ziele im Mittel-Zweck-Netzwerk ausgetauscht werden.

    Eine auf diese Weise erstellte Balanced Scorecard weist eine interessante Besonderheit auf. Experimente haben erwiesen, dass Ziele einen effektiven Stimulus für die Entwicklung von Alternativen darstellen können (Siebert und Keeney 2015). Wenn das Management feststellt, in einem bestimmten Bereich Änderungen herbeiführen zu müssen, beispielsweise in der Kundenperspektive, dann bietet eine klassisch erstellte Balanced Scorecard ca. vier bis sechs Ziele als Ansatzpunkte zur Entwicklung von Alternativen. Die von uns entwickelte Vorgehensweise erlaubt hingegen, beliebig tief in die Zielbeziehungen „hinein zu zoomen“. Die Ziele, die in der Balanced Scorecard Berücksichtigung finden, können als Berge in einer Landschaft verstanden werden. Je nach Detaillierungsgrad des Mittel-Zweck-Netzwerks können dessen Ziele hierbei als Hügel oder Ebenen angesehen werden. Für die Frage, inwiefern eine bestimmte Kennzahl verbessert werden kann, ist es ohne großen Aufwand möglich, einen Teilausschnitt des differenzierten Mittel-Zweck-Netzwerks heranzuziehen. Aufgrund des Novitätsgrads, der differenzierten Fallstudie und der letztlich einfachen Methode wurde das Projekt für das Finale des Practice Award der Decision Analysis Society des Institute for Operations Research and the Management Sciences (INFORMS) im Jahre 2013 nominiert.

    Zu dieser Thematik sind drei Artikel entstanden, die sich an unterschiedliche Zielgruppen wenden. [1] bietet einen guten Einstieg und ist für interessierte Praktiker geschrieben. Hier finden sich auch Handlungsempfehlungen zur eigenständigen Umsetzung. [2] beschäftigt sich mit der theoretisch konzeptionellen Herleitung der Methode. Der Artikel ist so geschrieben, dass ein interessierter Praktiker weitere differenzierte Hinweise zur Methode bekommt. [3] rückt besonders die Fallstudie bei einem mittelständischen Medienunternehmen in den Vordergrund. Hier finden Interessierte die Methode Schritt für Schritt detailliert angewendet. Besonders relevant ist dieser Artikel für alle, die sich mit Medien beschäftigen, da die Ziele von Medienunternehmen grundsätzlich relativ große Schnittmengen aufweisen. Die Unterschiede liegen zumeist hauptsächlich in der Gewichtung eben dieser.

  • Industrie 4.0 und Controlling: Erste Konturen Zeichnen sich ab

    Industrie 4.0 und Controlling: Erste Konturen Zeichnen sich ab

    Veröffentlichung

    Schlüchtermann, Jörg; Siebert, Johannes U. “Industrie 4.0 und Controlling: Erste Konturen zeichnen sich ab“. Schwerpunktheft „Controlling & Industrie 4.0“ der Controlling:Zeitschrift für erfolgsorientierte Unternehmenssteuerung, August/September 2015, 461-465. DOI:  10.15358/0935-0381-2015-8-9-461

    Dieser Beitrag beleuchtet, welche betriebswirtschaftlichen Potenziale Industrie 4.0 hat, wie das Zusammenspiel mit Big Data aussieht und welche Implikationen sich daraus für Unternehmen im Allgemeinen und das Controlling im Speziellen ergeben.

  • Developing and Validating the Multidimensional Proactive Decision-Making Scale

    Developing and Validating the Multidimensional Proactive Decision-Making Scale

    Veröffentlichung

    Siebert, Johannes U.; Kunz, Reinhard. “Developing and Validating the Multidimensional Proactive Decision-Making Scale”. Special Issue „Behavioral Operations Research“ in European Journal of Operational Research, 249(3) 2016, 864-877.dx.doi.org/10.1016/j.ejor.2015.06.066

    Auf der Grundlage einer umfassenden interdisziplinären Literaturrecherche wird die proaktive Entscheidungsfindung (PDM) als multidimensionales Konzept konzeptualisiert. Wir führen fünf Studien mit über 4.000 Teilnehmern aus verschiedenen Ländern durch, um eine theoretisch konsistente und psychometrisch fundierte Skala für PDM zu entwickeln und zu validieren.

    Das PDM-Konzept wird entwickelt und geeignete Items werden aus der Literatur abgeleitet. Es werden sechs Dimensionen konzeptualisiert: die vier proaktiven kognitiven Fähigkeiten „systematische Identifizierung von Zielen“, „systematische Suche nach Informationen“, „systematische Identifizierung von Alternativen“ und „Verwendung eines „Entscheidungsradars““ sowie die beiden proaktiven Persönlichkeitsmerkmale „Initiative zeigen“ und „Streben nach Verbesserung“. Mit Hilfe der Hauptkomponenten-Faktorenanalyse und der anschließenden Item-Analyse sowie der konfirmatorischen Faktorenanalyse wurden sechs konzeptionell unterschiedliche dimensionale Faktoren identifiziert und als akzeptabel zuverlässig und gültig getestet.

    Unsere Ergebnisse sind bemerkenswert ähnlich für Personen, die Entscheidungsträger, Entscheidungsanalytiker, beides oder keines von beidem sind, mit unterschiedlichen Erfahrungsniveaus. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass Personen mit hohen Werten in einem PDM-Faktor, z. B. proaktive kognitive Fähigkeiten oder Persönlichkeitseigenschaften, eine signifikant höhere Entscheidungszufriedenheit aufweisen. Daher kann die PDM-Skala in der zukünftigen Forschung zur Analyse anderer Konzepte verwendet werden. Darüber hinaus kann die Skala z. B. von Mitarbeiterteams eingesetzt werden, um OR-Probleme effektiv zu bearbeiten oder um einen Entscheidungsanalysten über das Entscheidungsverhalten in einer Organisation zu informieren.

  • Die Ziele des Islamischen Staats: Neue Studie zu den Führungspersonen des IS und seinen Anhängern

    Die Ziele des Islamischen Staats: Neue Studie zu den Führungspersonen des IS und seinen Anhängern


    Veröffentlichung

    Siebert, Johannes U.; von Winterfeldt, Detlof; John, Richard. “Identifying and Structuring the Objectives of the “Islamic State of Iraq and the Levant” (ISIL) and its Followers.”Decision Analysis (INFORMS), 13(1), 2016, 26-50,dx.doi.org/10.1287/deca.2015.0324

    Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 221/2015 vom 25. November 2015

    Was will der Islamische Staat? Dr. Johannes Siebert an der Universität Bayreuth und U.S.-amerikanische Wissenschaftler an der University of Southern California (USC) haben die Ziele des IS erstmals systematisch analysiert. Die Studie wurde kürzlich im renommierten INFORMS-Journal „Decision Analysis“ veröffentlicht.

    Dr. Johannes Siebert, Universität Bayreuth. © privat.

    Die entscheidungstheoretische Methodik, die der Studie zugrunde liegt, wurde ursprünglich in den Wirtschaftswissenschaften entwickelt und ist prinzipiell anwendbar auf jedwede Institution, Organisation oder Gruppe und ebenso auf individuelle Personen. Sie arbeitet insbesondere mit wissenschaftlich bewährten Verfahren der Untersuchung schriftlicher Texte und mündlicher Aussagen. Die Autoren haben auf diese Weise verschiedenartige Quellen analysiert:

    Interviews mit 59 Experten aus den folgenden Gebieten: Islamistischer Terror und Dschihad-Bewegungen; Nahostpolitik und internationale Beziehungen; Geschichte, Anthropologie und Soziologie sowie Psychologie des Terrorismus.

    Öffentlich zugängliche Informationsquellen im Internet: Transkriptionen von 12 Reden der prominentesten IS-Führungspersonen; Experteninterviews und Artikel mit Bezug zum IS, die in US-amerikanischen oder in deutschen Medien veröffentlicht wurden.

    Auf dieser Basis haben Dr. Johannes Siebert, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Bayreuth, sowie Prof. Detlof von Winterfeldt und Prof. Richard John an der USC die Ziele der IS-Führung und die Ziele der IS-Anhänger herausgearbeitet und miteinander verglichen.

    Ziele der IS-Führung

    Die IS-Führung verfolgt strategische Ziele, die einerseits stärker religiös, andererseits stärker militärisch ausgerichtet sind. In militärischer Hinsicht will sie im Irak und an der Levante ein Kalifat errichten. Um diese Absicht zu verwirklichen, will sie die bestehenden Regierungen im Irak und an der Levante eliminieren, das eigene Territorium unter Kontrolle halten und stetig ausweiten sowie die Zahl der Kämpfer und Anhänger steigern. Ein weiteres militärisch akzentuiertes Ziel ist die Kontrolle und Regierung dieses Kalifats, das als Islamischer Staat funktionieren und Dienstleistungen für die eigenen Bürger erbringen soll. Die Versorgung mit militärischen und zivilen Gütern soll gesichert, die innere Sicherheit aufrechterhalten und zumindest der Anschein staatlicher Ordnung gewährleistet werden.

    Eindeutig religiös akzentuiert ist hingegen das strategische Ziel von Mitgliedern der IS-Führung, die Stärken und den Ruhm des sunnitischen Islam wiederherzustellen. In dieser Absicht wollen sie im eigenen Herrschaftsgebiet eine reine und strenge Version des Islam verwirklichen, dem Leben der sunnitischen Gläubigen einen Sinn geben, die Sharia mit dem Schwert durchsetzen und als Führer des Islam anerkannt werden. Hieran schließt sich auf der strategischen Ebene ein weiteres religiöses Ziel an: die weltweite Ausbreitung des Islam und der Sharia-Normen. Zu diesem Zweck soll die Welt von anti-islamischen Kräften ‚gereinigt‘ und andere Länder von innen her angegriffen werden. Ausländische Mächte sollen daran gehindert werden, sich politisch und militärisch im Irak und an der Levante einzumischen.

    Vor allem zwei Mittel hält man in der IS-Führung für durchweg geeignet, um auf operativer Ebene diese Ziele durchzusetzen: Ungläubige zu töten, einzuschüchtern und/oder zu bekehren sowie finanzielle Mittel zu generieren.

    Im Spannungsfeld von Territorialkrieg und Religionsexport

    „In den Anfängen des IS standen eher die militärisch ausgerichteten Ziele im Vordergrund, die mit der Einrichtung und Kontrolle eines Kalifats zusammenhingen. Es waren vor allem die früheren militärischen Anführer von Saddam Hussein, die sich hierauf konzentrierten“, erklärt Dr. Johannes Siebert. „Weil der IS sehr stark an der eigenen Staatlichkeit im Nahen Osten interessiert war, schien es zunächst einen klaren Unterschied zu Al-Qaida zu geben. Denn zu den Kernzielen dieser Bewegung zählte schon immer der Angriff auf Menschen und Institutionen im Ausland. Die Attentate von Paris deuten jedoch darauf hin, dass religiös begründete Ziele des IS neuerdings mehr Gewicht bekommen haben – sowohl auf strategischer Ebene als auch bei der Anhängerschaft. Viele IS-Kämpfer aus arabischen Ländern sind offenbar bereit, im Ausland für die weltweite Ausbreitung des Islam und der Sharia zu sterben.“

    Die Autoren der Studie machen darauf aufmerksam, dass die von den IS-Führern verfolgten religiösen und militärischen Ziele nicht selten in einem Spannungsverhältnis zueinander stehen. Der religiös motivierte, gewaltsame Kampf für den Export eines ‚reinen‘ Islam in andere Weltregionen könnte zu einer wachsenden Bereitschaft der angegriffenen Staaten führen, den IS auf dessen eigenem Territorium zu bekämpfen. Dieses Territorium besetzt zu halten und zu verteidigen, bindet wiederum Ressourcen, die der IS andererseits benötigen würde, um Attentate im Ausland zu planen und zu finanzieren.   

    Die Ziele der IS-Anhänger

    Innerhalb der Anhängerschaft des IS unterscheiden die Wissenschaftler drei strategische Ziele: humanitäre, religiöse und persönliche Erfüllung. Für allgemeine humanitäre Anliegen – und insbesondere für die der Sunniten – zu streiten, ist eine strategische Dimension, die aus Sicht der Autoren nicht unterschätzt werden sollte. Zahlreiche IS-Anhänger handeln in der Vorstellung, ihr kämpferischer Einsatz diene der (Wieder-)Herstellung und Ausbreitung von Lebensbedingungen, die von sozialer Gerechtigkeit, Ruhe, Sicherheit und Abwesenheit von Unterdrückung geprägt seien. Ein starkes Motiv ist ebenso die religiöse Erfüllung, welche die Anhänger des IS zu finden glauben, indem sie sich für eine ‚reine‘ und strenge Version des Islam einsetzen und ‚für Gott kämpfen‘. Diese religiösen und humanitären Ziele der Anhänger stehen weitgehend im Einklang mit den strategischen Zielen des IS-Führungspersonals.

    Anders verhält es sich mit der persönlichen Erfüllung, die sich viele Anhänger vom Einsatz für den IS versprechen. Einer ‚Bruderschaft von Kämpfern‘ anzugehören, Bürger westlicher Länder und Juden anzugreifen, eigene Gewalttätigkeit und Brutalität auszuleben – mit diesen Absichten ordnen sich IS-Anhänger gut in die strategischen Ziele der IS-Führungsebene ein. Doch ebenso suchen sie persönliche Befriedigung durch Machtgewinn, eine Verbesserung ihrer materiellen Situation und eine steigende Selbstachtung. „Diese Absichten bleiben oftmals unbefriedigt, so dass IS-Anhänger nicht immer die angestrebte persönliche Erfüllung finden. Darum kehren manche jungen Männer aus westlichen Ländern, die sich als Kämpfer dem IS angeschlossen haben, enttäuscht zurück“, erklärt Dr. Johannes Siebert. „Wenn sie über diese Erfahrungen wiederholt öffentlich berichten, könnte dies die Illusionen anderer Jugendlicher, die sich zum IS hingezogen fühlen, möglicherweise dämpfen.“

  • Entscheiden ohne Tunnelblick – Wie sich die kreative Suche nach Alternativen lohnt

    Entscheiden ohne Tunnelblick – Wie sich die kreative Suche nach Alternativen lohnt

    Veröffentlichungen

    Siebert, Johannes U.; Keeney, Ralph L. “Creating More and Better Alternatives for Decisions Using Objectives”, Operations Research, September/Oktober 2015, 63(5), 1144-1158, dx.doi.org/10.1287/opre.2015.1411

    „There is no alternative!“, so begründete die britische Premierministerin Margaret Thatcher Ende der 1970er Jahre ihr wirtschafts- und sozialpolitisches Reformprogramm. Alsbald wurde dieser Slogan in den Medien als „TINA“-Prinzip karikiert. Aber gibt es überhaupt Entscheidungen ohne Alternativen? Und was besagt ihre vermeintliche Alternativlosigkeit über ihre Qualität?  Aktuelle Studien, die aus einer engen Zusammenarbeit des Bayreuther Ökonomen Dr. Johannes Siebert und des U.S.-amerikanischen Entscheidungstheoretikers Prof. Dr. Ralph L. Keeney hervorgegangen sind, zeigen: Gerade dann, wenn Menschen kreativ und zielorientiert nach verschiedenen Handlungsoptionen Ausschau halten, steigt die Qualität ihrer Entscheidungen. In der renommierten Fachzeitschrift „Operations Research“ stellen die beiden Wissenschaftler ihre Ergebnisse vor.

    Verengte Sicht auf Alternativen macht blind für die besten Optionen

    Menschen, die eine Entscheidung zu treffen haben, sind oftmals nicht in der Lage, alle für sie relevanten Alternativen zu erkennen. Ohne Unterstützung identifizieren sie in vielen Fällen nur weniger als die Hälfte der Handlungsmöglichkeiten, von denen sie – sobald sie explizit danach gefragt werden – glauben, dass sie in Betracht zu ziehen seien. Dies ergab ein Versuch mit rund 200 Bachelor- und Master-Studierenden in wirtschaftswissenschaftlichen oder wirtschaftsnahen Studiengängen. Im Vorfeld der Entscheidung für ein Praktikum identifizierten sie aus eigener Kraft nur 37 Prozent derjenigen Handlungsmöglichkeiten, die sie später als relevant bewerteten, wenn ihnen eine umfassende ‚Master-Liste‘ von Optionen vorgelegt wurde.

    Der verengte Blick auf das weite Feld möglicher Alternativen hat auch für die Qualität von Entscheidungen erhebliche Konsequenzen. Denn wie Keeney und Siebert in der gleichen Studie belegen konnten, sind Menschen in Entscheidungssituationen oftmals für Optionen blind, die sie nachträglich als besonders vorteilhaft bewerten. Bevor die Studierenden mit einer ‚Master-Liste‘ möglicher Alternativen konfrontiert wurden, zogen nur 44 Prozent von ihnen diejenige Option in Betracht, die sie anschließend am besten bewerteten; und nur 10 Prozent von ihnen erkannten im voraus ihre drei Top-Favoriten. Wenn aber besonders vorteilhafte Handlungsmöglichkeiten überhaupt nicht in Betracht gezogen werden, können sie auch nicht gewählt werden; denn es ist klar, dass es sich bei einer Entscheidung immer um die Wahl einer Option handelt, die im Vorfeld identifiziert worden ist.

    Siebert erläutert diese ‚Blindheit‘ für eine vorteilhafte, ja sogar für die beste Entscheidung an einem Beispiel aus der Studie: Ein Student hat nach der Hälfte der Laufzeit seines Praktikums den Wunsch, nach Abschluss des Studiums Vollzeit für das Unternehmen zu arbeiten. Was sollte er tun, um dieses Ziel zu erreichen? Die meisten der befragten Studierenden nennen Optionen wie „länger arbeiten“, „sich mehr Mühe geben“ oder „Verantwortung übernehmen“, doch die mit Abstand erfolgversprechendste Option kommt ihnen nicht in den Sinn: nämlich dass der Student seinen Chef fragen sollte, was er in der zweiten Hälfte seines Praktikums tun müsse, um seine Chance auf eine Vollzeitstelle zu erhöhen. Solange der Chef nichts von dem Interesse des Praktikanten weiß, erweisen sich die anderen genannten Optionen als wenig effektiv. Dies wird den meisten Befragten jedoch erst im nachhinein klar.

    „Je besser die vor einer Entscheidung in Betracht gezogenen Alternativen sind, desto besser ist im Regelfall auch die letztlich gewählte Option“, erklärt der Bayreuther Ökonom. „Viele Personen und Organisationen konzentrieren sich darauf, einzelne Handlungsoptionen zu diskutieren und zu bewerten. Es erweist es sich jedoch als deutlich effektiver, mehr Aufwand in die Entwicklung von Alternativen zu investieren.“

    Die Vergegenwärtigung von Zielen – ein Schlüssel für die Entdeckung vorteilhafter Handlungsmöglichkeiten

    Was aber können Menschen im Vorfeld einer Entscheidung tun, damit ihnen ein größeres Spektrum möglicher Alternativen vor Augen steht – insbesondere solche Handlungsmöglichkeiten, die in ihrem wohlverstandenen Interesse liegen? Von entscheidender Bedeutung ist es, sich die eigenen Ziele zu vergegenwärtigen. „Anknüpfend an die bisherige wissenschaftliche Literatur haben Professor Ralph Keeney und ich einen Ansatz verfolgt, der schon aufgrund der allgemeinen Lebenserfahrung naheliegt“, berichtet Siebert. „Wir haben untersucht, ob die Erkenntnis vorteilhafter Handlungsmöglichkeiten stimuliert und erweitert wird, wenn sich Menschen vor Entscheidungen zunächst einmal Rechenschaft darüber geben, welche Ziele sie eigentlich erreichen wollen. Ein solcher positiver Effekt lässt sich tatsächlich nachweisen. Die Ergebnisse unserer Studien sind in diesem Punkt eindeutig.“

    Denn bei weiteren Tests mit rund 400 Studierenden stellte sich heraus: Wenn sie eigene Ziele deutlich vor Augen hatten, konnten sie im Vorfeld einer Entscheidung mehr und bessere Handlungsmöglichkeiten identifizieren, als wenn ihnen nicht klar war, welche Ziele bei ihrer Entscheidung berücksichtigt werden sollten. ‚Zielbewusste‘ Studierenden konnten mithilfe kreativer Überlegungen doppelt so viele Handlungsmöglichkeiten entdecken wie Studierende, die zuvor nicht über eigene Ziele nachgedacht hatten. Und was noch stärker ins Gewicht fällt: In 58 Prozent dieser Fälle wurde das Spektrum der zielbewusst identifizierten Handlungsmöglichkeiten nachträglich höher bewertet.

    Angesichts dieser Ergebnisse haben Siebert und Keeney unterschiedliche Verfahren getestet, um die kreative Suche nach erfolgversprechenden Handlungsmöglichkeiten zu fördern. Als besonders effektiv erwies sich dabei eine umfassende ‚Master-Liste‘ von Zielen in Verbindung mit einer Anleitung, diese Ziele für eine derartige Suche zu nutzen. Auf diesem Weg konnte die Zahl der Alternativen, die im Vorfeld einer Entscheidung in Betracht gezogen wurden, um 53 Prozent gesteigert werden.

    Mehr Zeit ist kein Ersatz für zielbewusste Entscheidungsfindung

    Ließe sich ein derartiger Effekt auch dadurch erreichen, dass Menschen einfach mehr Zeit eingeräumt wird, um eine Entscheidung vorzubereiten? Ist die Vergegenwärtigung von Zielen womöglich ein aufwändiger Umweg, der sich vermeiden ließe, wenn für eine wenig zielbewusste Suche nach Alternativen mehr Zeit zur Verfügung stünde? Dies wird von den beiden Wissenschaftlern klar verneint. Ihre Untersuchungen zeigen, dass eine systematische Vergegenwärtigung von Zielen unverzichtbar ist, wenn man Menschen in schwierigen Entscheidungssituationen dazu anregen will, viele sinnvolle Handlungsoptionen in Betracht zu ziehen.

    Von wissenschaftlichen Studien in die Praxis: Handlungsempfehlungen

    Am Schluss ihres Beitrags für „Operations Research“  entwickeln Siebert und Keeney, der an der renommierten Duke University in den USA forscht, eine Reihe von Empfehlungen, wie die erzielten Forschungsergebnisse genutzt werden können, um Prozesse der Entscheidungsfindung zu optimieren – sei es in der Politik, in Unternehmen, sozialen Organisationen oder der individuellen Lebensplanung. Es komme der Qualität der Entscheidungen zugute, wenn mehrere Personen daran mitwirken, Ziele und sinnvolle Handlungsoptionen zu identifizieren und gegeneinander abzuwägen: also nicht nur die Verantwortlichen, die letztlich die Entscheidung treffen müssen, sondern auch Analysten und weitere Beteiligte. „Einsamkeit und Zeitdruck, verbunden mit unklaren Zielvorstellungen und einer eingeschränkten Sicht auf mögliche Alternativen, sind schlechte Voraussetzungen für gute Entscheidungen“, meint Dr. Johannes Siebert, der die jetzt veröffentlichten Studien in weiteren Forschungsarbeiten vertiefen will.

    Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 168/2015 vom 11. September 2015

  • Creating More and Better Alternatives for Decisions Using Objectives

    Creating More and Better Alternatives for Decisions Using Objectives

    Unsere erste Studie zeigt, dass die Entscheidungsträger weniger als die Hälfte ihrer Alternativen identifizieren und dass die Qualität von Alternativen ist entscheidend für das Treffen guter Entscheidungen. Diese Forschungsarbeit, die auf fünf empirischen Studien zu wichtigen, persönlich relevanten Entscheidungen basiert, untersucht die Fähigkeit von Entscheidungsträgern, Alternativen für ihre wichtigen Entscheidungen zu entwickeln, und die Wirksamkeit verschiedener Stimuli zur Verbesserung dieser Fähigkeit. Unsere erste Studie zeigt, dass Entscheidungsträger bei Entscheidungen, bei denen die Gesamtheit der potenziell wünschenswerten Alternativen nicht ohne Weiteres ersichtlich ist, weniger als die Hälfte ihrer Alternativen identifizieren und dass die durchschnittliche Qualität der übersehenen Alternativen dieselbe ist wie die der identifizierten. Vier weitere Studien geben Aufschluss darüber, wie Zielsetzungen eingesetzt werden können, um den Prozess der Alternativenbildung bei Entscheidungsträgern anzuregen, und bestätigen mit hoher Signifikanz, dass ein solcher Einsatz sowohl die Anzahl als auch die Qualität der gebildeten Alternativen erhöht. Anhand der Ergebnisse der Studien werden praktische Leitlinien für die Erstellung von Alternativen für wichtige Entscheidungen vorgestellt.

    Siebert, Johannes U.; Keeney, Ralph L. “Creating More and Better Alternatives for Decisions Using Objectives”. Operations Research, September/October 2015, 63(5), 1144-1158. dx.doi.org/10.1287/opre.2015.1411